Wie eine Schlange aus Feuer und Eis windet sich der 4.300 km lange Pazifik-Anrainer Chile an der Westküste des amerikanischen Südkontinents entlang.

Das Klima an der Küste ist aufgrund ihrer Länge höchst unterschiedlich. Aber überall sorgt im Sommer die Meereslage für eine angenehm frische Brise und ändert sich erst hinter dem Küstengebirge (Cordillera de la Costa).

Die Küstenkordillere erstreckt sich mit einer kurzen Unterbrechung südlich der Isla Chiloé über die gesamte Westseite des Landes. Im Norden des Landes steigt zwischen Arica und Chañaral die Steilküste unmittelbar auf 1.000 m ü. M. (stellenweise sogar über 2.000 m ü. M.). Da die wenigen Flüsse in diesem Raum aufgrund des extrem ariden Klimas nicht die Kraft zum Durchbruch haben, wird sie hier nur von wenigen Tälern durchschnitten und das vor allem südlich von Chañaral Chañaral, Chile. Das Küstengebirge flacht nach Süden hin ab und erreicht im kleinen Süden schließlich nur noch an wenigen Stellen Höhen über 1.000 m und setzt sich ab dem 44. Breitengrad (Chonos Archipel) als Inselkette fort.

Etwa 160 km vor der chilenisch-peruanischen Küste im Pazifik liegt der Atacamagraben (Chilegraben) mit max. 8.065 m Tiefe. Vor fast der gesamten chilenischen Küste bis ungefähr zur Halbinsel Taitao liegt die Nasca-Platte. Diese tektonische Platte ist die Ursache vieler schwerer Erdbeben und Tsunamis in Chile. Sie faltet auch heute noch die Anden auf, wovon immer wieder auftretende Erdbeben zeugen.

Insgesamt wird das Klima Chiles stark durch den kalten Humboldt-Meeresstrom, benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt, entlang der Westküste Südamerikas beeinflusst. Dieser fließt von Süden nach Norden und transportiert kaltes Meereswasser aus der Antarktis parallel zu den Anden.
Die niedrigen Temperaturen der antarktischen Ursprungsgewässer führen dazu, dass die durchschnittliche Wassertemperatur an der Westküste Südamerikas um 7-8°C niedriger liegt als die Temperatur im freien Ozean auf gleicher geografischer Breite.
Während zum Vergleich Nordeuropa vom warmen Golfstrom profitiert, liegen die Temperaturen in Chile deutlich niedriger bei analogem Breitengrad (Nord-/ Südkoordinate): So herrschen in Punta Arenas in Südchile – welches etwa gleich weit vom Äquator entfernt liegt wie Hamburg – im Sommer etwa Tagestemperaturen von 12°C.
Durch das kalte Meerwasser kühlt auch die Luft ab. Den Küstenbereich des Humboldtstroms bilden deshalb niederschlagsarme Wüstengebiete, wie zum Beispiel die Atacama-Wüste in Chile.
Mit dem Auftreten von El Niño schwächt sich der kalte Humboldtstrom ab und kommt zum Erliegen.

Der Humboldt-Pinguin, Pelikane und Seelöwen leben selbst an den kalten Küsten Nordchiles, sowie im eisreichen Süden.
Sie wissen auch, dass man – wie fast überall in Chile – an der Westküste ausgezeichneten Fisch und Meeresfrüchte essen kann. Die günstige Meeresströmung sorgt hier dafür, dass die Gewässer noch nicht so stark überfischt wurden, wie anderswo in der Welt.


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Chiles Westküste Chiles Westküste


Persönlicher Eindruck:

Neben einer Kreuzfahrt durch die chilenischen Fjorde entlang der Westküste, haben wir den Pazifik an mehreren Stellen wieder gesehen.

Zwar meiden wir weitestgehend die größeren Städte, aber auch wir kamen nicht umher in einigen Städten zu übernachten, so z. B.:

  • in der Surferstadt Pichilemu Pichilemu, Chile, wo wir unsere allererste Nacht verbracht haben,
  • auf der Isla Chiloé,
  • in Antofagasta wo dreckige Strände nicht unbedingt zum Zelten einladen und auch der Standard in den Hotels eher mäßig ist,
  • im erholsamen und selten von ausländischen Touristen besuchten Nationalpark „Pan de Azucar“ Parque Nacional Pan de Azucar, Chile, was wohl nicht zuletzt an den häufigen Nebelbänken liegt, welche die über 1.000 m hohe Steilküste (Cerro Pan de Azucar – 1.230 m) nicht überwinden können. Somit wird die ohnehin schon spärliche Vegetation wenigstens etwas mit Feuchtigkeit versorgt. Allerdings erscheint die Atacama-Wüste im Hinterland dagegen vollkommen vegetationslos;
  • auf einem einsamen Zeltplatz nördlich von Pichidangui Pichidangui, Chile, wo wir letztmalig Zeit hatten die Natur und einen bezaubernden Sonnenuntergang zu genießen und
  • in Valparaiso Valparaiso, Chile, wo wir unsere letzte Nacht vor dem Heimflug in einem schönen Stadthotel am Strand verbracht haben und was angesichts der geringen Entfernung zum Flughafen in Santiago de Chile auch sehr empfehlenswert ist.

Empfehlen können wir auch einen Abstecher ins Valle del Elqui Valle del Elqui, Chile (östlich von La Serena La Serena, Chile) zu unternehmen, wo Chiles Nationalgetränk „Pisco Sour“ seinen Ursprung hat. Das dortige Landschaftsbild mit seinen Wein- und Obstplantagen bietet einen ansehnlichen Kontrast zur sonst wüsten Atacama.

Externe Links:
Valle del Elqui
Wolken-Fähnchen
PN Pan de Azucar
Westküste Pichidangui's
Am Pazifik
Schäfchenwolken
Erntezeit am Pazifik
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