Seelöwen (Otariinae) sind Raubtiere mit fünf verschiedenen Unterarten, und zwar einerseits die der Mähnenrobben:
  • der Auckland-Seelöwe (Neophoca hookeri),
  • der Australische Seelöwe (Neophoca cinerea)
  • und der größte Vertreter dieser Gruppe (im Stand über zwei Meter), der nahezu haarlose steller-Seelöwe (Eumetopias Jubata)

Ihr Fell ist einfarbig braun (ohne Unterwolle) mit einer ausgebildeten Mähne. Häufiger kommen dagegen

  • die Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) und
  • die Galapagos-Seelöwen (Zalophus wollebaeki)

vor.

Sie alle sind Säugetiere und gehören der Gattung der Robben (Pinnepedia) an, was so viel heißt wie "Ruderflossen-Träger", und dort zu der Familie der Ohrenrobben (Otariidae).

Zwar findet man Robben auch in tropischen Gewässern, dennoch bevorzugen sie gemäßigte und kalte Zonen.

Durch Evolution hat sich ihr Körperbau perfekt dem Leben im Wasser angepasst. Ihre spindelförmigen Körper bieten wenig Widerstand, ihre Extremitäten wandelten die ehemaligen Landraubtiere zu Schwimmorganen. So dienen ihre zehenfreien Hinterfüße nun als aktive Ruderflossen am hinteren Körperende; die Vorderbeine hingegen werden meist beim Schwimmen an den Körper gelegt bzw. dienen zur Richtungssteuerung. Andere Körperorgane haben sich völlig zurückentwickelt oder man findet sie nun im Körperinneren.

Robben sind äußerst gute Schwimmer; sie können mehrere Meter aus dem Wasser springen und lassen sich aus großen Höhen von den Klippen ins Meer fallen. Sie tauchen bis zu 100 m tief und bleiben dabei bis zu 15 min. unter Wasser.

Ohrenrobben, zu denen eben auch die Seelöwen zählen, zeichnen sich durch kleine Ohrmuscheln aus, die bei den anderen beiden Robbenfamilien, den Walrossen (Odebenidae) und den Hundsrobben (Phocidae), vollständig fehlen. Walrosse wiederum nutzen ausschließlich ihre Hinterbeine zur Fortbewegung, wogegen Ohrenrobben in brenzligen Situationen auch ihre vorderen Flossen einsetzen. Hundsrobben bewegen sich wegen ihrer fortgeschrittenen Wasseranpassung gänzlich ohne Flossen. Da Walrosse und Ohrenrobben viele Gemeinsamkeit haben, werden beide der Überfamilie der Ohrenrobbenartigen (Otarioidea) zugeordnet.

Auf dem Speiseplan aller Robben stehen Fische, Krebse, Tintenfische und Muscheln. Nur der Australische Seelöwe jagt ausschließlich Pinguine.

Die Tiere leben wie alle Seelöwen in Haremsfamilien, dennoch bei weitem nicht so despotisch wie die Seebären. Als Tragetiere halten sie sich in Küstennähe und sind relativ ortstreu, d. h. sie kehren jedes Jahr zur Fortpflanzungszeit an die gleichen Küsten zurück, wo sie selbst auch schon geboren wurden. Die Australischen Seelöwen verlassen diese Gebiete überhaupt nicht mehr, sondern halten sich das ganze Jahr über dort auf. Sie leben in nur kleinen Harems mit 2-4 Weibchen oder sogar nur paarweise. Alle anderen Seelöwenmännchen halten sich Harems von 5-25 Weibchen oder leben in Junggesellenherden. Die Weibchen werden weitaus weniger ruppig behandelt, als dies bei den Seebären üblich ist. Obwohl auch Seelöwenbullen mit Ausnahmen des Australischen Seelöwen während der Fortpflanzungszeit fasten, halten sie sich doch in der Nähe des Wassers auf, um sich von Zeit zu Zeit dort abzukühlen.

Zur zweiten bekannteren, aber äußerlich und verhaltensmäßig andersartigen Gruppe gehören der Kalifornische Seelöwe und der mit ihm verwandte Galapagos-Seelöwe. Sie besitzen im Gegensatz zur kurzen Bulldogschnauze der anderen Seelöwen eine lange, schlanke Schnauze, keine Mähne und bellen hundeartig (anstelle löwenartigen Gebrüll). Auch sind sie weniger massig und behender in ihren Bewegungen an Land. Ähneln die erstgenannten Seelöwen in ihrem Verhalten den Seebären, bilden der Kalifornische und der Galapagos-Seelöwe viel lockerere Verbände ohne straffe Organisation.

Fortpflanzung: Nach 342-365 Tagen bringen die Weibchen ein kastanienbraunes Junges zur Welt, das in stillen Buchten mit anderen Jungen das Schwimmen erlernt.

Derzeit besteht keine unmittelbare Bedrohung für Seelöwen; der Galapagos- und der Kalifornische Seelöwe sind sogar vollkommen geschützt.

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