Chiloé ist mit 190 km Länge (Nord/ Süd) und 50 km Breite nach Feuerland die zweitgrößte Insel von Chile und bildet eine eigenständige Provinz. Der zwei Kilometer breite Kanal von Chacao im Norden Kanal von Chacao, Chile, der 50 km breite Golf von Ancud im Osten und der Golf von Corcovado Golf von Corcovado, Chile im Südosten trennen die 9.322 qkm große Insel mit ihren ca. 150.000 Einwohnern vom Festland.
Chiloten nennt man deren Bewohner, die einst von den Spaniern unterworfen und zum Christentum missioniert wurden.

1540 wurde die Insel erstmals vom Schiff aus erkundet, bevor 13 Jahre später der erste Europäer einen Fuß auf die Insel setzte und sodann bis 1826 unter spanische Herrschaft fiel.
Die heutige Hauptstadt Castro (ca. 24.246 Einwohner im Jahr 2003) Castro, Chile an der Ostküste wurde 1567 durch den spanischen Kapitän Martín Ruiz de Gamboa gegründet. Berühmt sind die Stelzenhäuser der Fischer an der Küste, die aufgrund enormer Gezeitenunterschiede in dieser Bauweise errichtet wurden.

Die Küsten der Insel sind an der Ost- und Westseite gleichmäßig hoch und steil, doch an jener ebenso reich an Vorsprüngen und Häfen wie an dieser einförmig und ohne Gliederung. Das Innere enthält Hügelreihen bis zu 600 m Höhe.

Am 22. Mai 1960 wurden viele Städte auf Chiloé von dem stärksten je gemessenen Erdbeben mit einer Stärke von 9,5 auf der Richter-Skala stark zerstört. (Selbst der große Tsunami von 2004 in Südostasien erreichte mit umstrittenen 8,7 bis 9,3 auf der Richter-Skala nicht diese Stärke.)

Der 1983 gegründete, 430 qkm große Chiloé Nationalpark Parque Nacional Chiloé, Chile im Westen der Insel am Pazifischen Ozean wurde im Jahr 2000 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen; ebenso auch ein Teil der typischen Holzkirchen der Insel.
Der breite Sandstrand Bahia Cucao und andere Strände mit vielen Dünen sind bei Badetouristen sehr beliebt, allerdings war uns bei dem regnerischen Wetter nicht zum Baden zumute.
100 verschiede Tierarten und Vögel, darunter auch Pinguine, können beobachtet werden.

So lebt Chiloé heute hauptsächlich vom Tourismus, der Fischerei und der Landwirtschaft.
Das Klima ist mild, wenn gleich sehr feucht. So fallen bei Ancud jährlich 2.035 mm Regen. Diese Feuchtigkeit, die vornehmlich im Westteil der Insel herrscht, erklärt die starke Entwicklung der Vegetation, die der fruchtbare Boden noch fördert.

Im Jahre 2005 erhielt die deutsche Hochtief AG den Auftrag zum Bau der Hängebrücke Puente Bicentenario de Chiloé. Mit einer Länge von 2,6 km ist sie eine der größten Hängebrücken Südamerikas. Sie wird die Halbinsel Chiloé bei Chacao mit dem Festland verbinden und Teil des Panamericana-Highways werden, der bereits durch die Insel führt.

Siehe auch: Kreuzfahrt durch Patagoniens Fjorde


Alle Placemarks dieser Seite im Überblick:

Isla Chiloé, Chile Isla Chiloé, Chile


Persönlicher Eindruck:

Unseren persönlichen Eindruck von Chiloé uns seiner wilden Natur konnten wir uns – neben einem Abstecher in die Hauptstadt – am Rand des Nationalparks im kleinen Örtchen Cucao Cucao, Chile verschaffen.
Über eine Straße mit groben Schotter, unzähligen Schlaglöchern und tiefen Pfützen führte uns nach Westen.
Der kleine und recht verschlafene Küstenort, den Wind und Wetter tagtäglich fest im Griff haben, stellte sich für uns als eine pure Erholungsstätte heraus.
Wie so oft im südlichen Südamerika war auch während unseres Aufenthaltes das Wetter sehr durchwachsen. Den Gedanken ans Zelten haben wir deshalb schnell fallen gelassen und haben uns stattdessen eine kleine Pension gesucht, die wir auch bei einem deutsch/ chilenischen Pärchen gefunden haben. Das war die richtige Entscheidung; so liebevoll umsorgt wurden wir auf unserer ganzen Reise nicht mehr. So erwartete uns am Morgen unerwarteter Weise bereits frischer Kuchen und ein umfangreiches Frühstück mit allem drum und dran. Neben uns knisterte der kleine Kaminofen und spende wohlige Wärme, während es draußen noch immer in Strömen goss. So beobachteten wir die Regentropfen, die auf die riesigen Blätter des baumgroßen wilden „Rhabarber“ tropften.

Erst nach Stunden lockerte der Himmel leicht auf und ließ uns nach draußen. Wir fuhren über die sandigen Pisten in den Nationalpark, bis es für unseren Toyota kein Weiterkommen gab. Von da an gingen wir zu Fuß, schlenderten mit den Möwen und Albatrossen am breiten Strand der Bahia Cucao entlang und ließen uns den kühlen Wind des Pazifiks um die Nase wehen. Erst die nächsten Regentropfen vertrieben uns wieder.

Externe Links:
Typische Holzkirche
Bahina Cucao
Chiloé's Hauptstadt
Holzkirche von Chiloé
Um einen zu sehen, ist die Installation von google-earth erforderlich.
Dazu dem Link folgen, Datei herunterladen (Achtung: mehrere MByte), installieren und sodann mit uns in die Ferne schweifen!
Danach den gewünschten auswählen, gegebenenfalls die heruntergeladene kml-Datei öffnen und schon fliegt google-earth an die entsprechende Stelle.
get google-earth free version