In der San Juan Provinz im Nordwesten Argentiniens befindet sich der 1971 gegründete und im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Park „Ischigualasto“.
Auf 8.000 qkm und in durchschnittlicher Höhe von 1.200 m wird hier die wüstenartige Landschaft im Westen der argentinischen Pampa geschützt.
Vor 245 bis 208 Millionen Jahren formten Flüsse, Seen und Sumpfgebiete dieses „Tal des Mondes“ – wie das weiße Tal des „Hoyada de Ischigualasto“ oft genannt wird – und viele bizarre Gesteinsformationen, wie „Der Pilz“, „Das U-Boot“ und „Die Bocciabahn“.
Noch heute kann man fossile Pflanzen und versteinerte Bäume finden, die Rückschlüsse auf die Ernährung der seinerzeitigen Tierarten zulassen, zu denen auch Dinosaurier zählten, wir Funde beweisen.
Außerdem war hier die südlichste Gegend, in denen Inkas gelebt und nach Gold geschürft haben.

Das heutige Klima ist wüstentypisch mit 45°C im südlichen Sommer. Zwischen Dezember und März können auch bis zu 200 mm Regen fallen, die dann die Erosion schnell vorantreiben können. Im Winter sind Temperaturen um –10°C nicht selten. Das schreckt aber knapp 50.000 Touristen jährlich, davon 93 % Argentinier) nicht ab.

172 verschiedene Spezies von hauptsächlich Büschen und Kakteen bedecken zehn bis 20 % des kargen Parkgeländes.
20 verschiedene Säugetierarten, 36 verschiedene Vögel und über 20 Reptilien und Amphibien wurden hier registriert. Im Tal wurden vor einiger Zeit auch drei Herden Guanacos (Lama guanicoe) angesiedelt, die heute über 60 Köpfe zählen. Außerdem soll es noch einige Exemplare der seltenen Pumas (Felis concolor), Andenkondore (Vultur gryphus) und Viscachas (Lagidium viscacia) geben.

Am Rande des Nationalparks ist Campen auf einer sandigen bzw. staubigen Fläche hinter dem Besucher-Parkplatz möglich. Allerdings gibt es keine sanitären Anlagen oder andere Ausstattung.
Ortschaften sind allerdings bis zu 90 km vom Naturreservat entfernt und deshalb nur bedingt eine Alternative (z. B. im 67 km entfernten San Agustín de Valle Fértil).
Im Besucherzentrum gibt es tagsüber geöffnete Toiletten und ein kleines aber schönes Museum.
Problematisch wird langsam der Müll durch die Touristen, die offensichtlich kaum Interesse an der Natur haben.

Den Park darf man leider nicht mehr auf eigene Faust erkunden, was aber nicht davon abhalten sollte, dieses farbenprächtige Tal des Mondes zu besuchen. Zu schön ist das Licht an den roten und weißen Sandsteinen beim Licht der untergehenden Sonne. Man fährt stattdessen entweder in einer Kolonne einem Fahrzeug mit einem meist spanisch sprechenden Führer hinterher oder – wenn man Glück hat – setzt sich der erfahrene Führer in das eigene Auto; mit noch mehr Glück fährt man mit ihm allein durch den Park, was uns wegen fortgeschrittener Uhrzeit kurz vor Sonnenuntergang gewährt wurde.

Wegen der unmittelbaren Nähe siehe auch „Parque Nacional Talampaya“.

Der Pilz
NP Ischigualasto
Silhuette
Zwillinge
Valle de la Luna