Auch für das Lama treffen die ersten beiden Absätze unter Guanaco (Lama guanacoe) zu. Insoweit wird darauf Bezug genommen und bezüglich des Lamas wie folgt ergänzt:

Höchstwahrscheinlich hat sich das Haustier Lama aus dem Guanaco entwickelt, die bereits vor 5.000 Jahren vor allem als Lasttier domestiziert wurden. Ohne sie wäre das Inkareich nicht vorstellbar gewesen. Über 10 Mio. Tiere dienten einst als Lasttiere. Ferner nutzten die Indianer ihre Wolle, aßen ihr Fleisch, fertigten Leder aus der Haut und Kerzen aus dem Fett; ihre getrockneten Exkremente waren ein schier unerschöpflicher Brennstoff.
Heute leben noch geschätzte 3,2 Mio. Tiere in Südamerika. Galten sie einst als Tier der armen indianischen Bevölkerung, hatte man nach und nach die Vorzüge des Lamas als Lasttier gegenüber von Pferden zu schätzen gelernt. Sie sind selbst auf über 5.000 m Höhe in der Lage 50 kg Gepäck bis zu 30 km am Tag zu transportieren. Doch heute – mit Eisenbahn, Pkw und Lkw – geht die Bedeutung der zutraulichen und gemütlichen Allzweck-Nutztiere wieder zurück.

Die Fellfarbe variiert – wie bei den meisten Haustieren – stark. Man findet sie gefleckt, in anderen Mustern oder einfarbig – mal schwarz, mal weiß, mal in allen möglichen Brauntönen.
Das Fell ist aber nicht so wertvoll wie beispielsweise das vom Alpaca (Lama pacos) oder gar des Vicuña (Lama vicugna). Auch das Fleisch ist nicht so beliebt, wie das der wilden Lama-Arten (Guanaco und Vicuña).

Geschlechtsreife erreichen Lamas mit zwei Jahren und gebären nach einer Tragezeit von elf bis zwölf Monaten meist nur ein Junges.
Ausgewachsen erreichen sie eine Schulterhöhe von knapp 1,2 m und ein Gewicht von 120-150 kg.

Die roten Ohrbüschel markieren die Hengste im Trupp; übrigens sind sie auch indianischer Häuptlingsschmuck.

Mit erstaunlicher Treffsicherheit spucken Lamas ihr Gegenüber nur an, wenn sie sich belästigt fühlen. Das passiert jedoch meist zur Verdeutlichung der Rangordnung untereinander oder zur ersten Vorwarnung bei Bedrohungen. Sie speien dabei zwar nur kleine Mengen halb verdauten Mageninhalts, aber übel riechend ist die grünliche Masse allemal, sonst aber harmlos und leicht abwaschbar.

Lama (Lama glama)
Staubbad
Pfui
Neugierig