Mit 12.000 qkm zählt die auf 3.650 m gelegene Salar de Uyuni zu den größten Salzseen dieser Erde und ist damit 17-mal größer als der Bodensee.
Hier im Südwesten Boliviens haben unzählige Flamingos ihren Lebensraum für sich entdeckt. Sie finden im ätzenden Wasser ihre Leibspeise – Krebse, die auch für Federfärbung verantwortlich sind.
Regenfälle von Dezember bis April sorgen für den stetigen Feuchtigkeitsnachschub im vor Millionen von Jahren ausgetrockneten Binnenmeer, können die Salzfläche auch regelrecht für weitere zwei Monate überfluten.

Die netzartigen Wabenformen an der Oberfläche aus Ton und Salzablagerungen entstehen immer wieder neu durch Verdunstung des tief unter der Salzoberfläche lagernden Grundwassers oder durch Wasser kleinerer Flüsse und Regen. Kräftige Winde und enorme Temperaturschwankungen (nachts -30°C und tagsüber +20°C) tun ihr übriges.

Von den rund zehn Milliarden Tonnen Salz werden hier jährlich nur 25.000 Tonnen in archaischer Weise abgebaut. Für 1,00 Boliviano (Stand 2005: € 0,12) pro 5 kg Salz schaufeln Einheimische das Salz zu kleineren Kegeln, so dass das Wasser ablaufen kann. Im Örtchen Colchani jodieren Familien das Salz und verpacken es in kleinen Tüten.
Die auf 9 Mio. Tonnen geschätzten Lithium-Vorkommen (geschätzte 3/4 des Weltvorkommens) werden derzeit noch nicht abgebaut. Die zündenden Ideen von Regierung und Wirtschaft zur Vermarktung fehlen bis dato.

Ausflüge können von den immer zahlreicher werdenden, komplett aus Salz errichteten Salzhotels (Mauern, Tische, Betten, Stühle – alles aus Salz, außer die Toiletten und Duschen, wie uns versichert wurde) am Rand der Salzpfanne oder von der nahegelegenen Stadt Uyuni Uyuni, Bolivien unternommen werden.
Das Salzhotel „Palacio del Sal“ im Herzen des Salzsees ist jedoch wegen Schädigung der Umwelt durch die Abwasser der Gäste geschlossen worden und steht heute nur noch Besuchern des Souvenirshops und Restaurants offen.
Ausflüge zu einer Grotte mit 3.000 Jahre alten Mumien sowie Wasserstellen mit Flamingos sind genauso möglich, wie zum Zugfriedhof am Rande der Salar mit teilweise über 100 Jahre alten Zügen.

Ein landschaftlicher Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) sind mit Sicherheit die im Zentrum des Sees gelegenen Inseln Isla Incahuasi und Isla Pescador oder Isla Pescado („Fischerinsel“ oder „Fischinsel“) Isla Pescado, Bolivien.
Die Inseln in dem bis ca. 160 x 135 km großen See erreicht man oftmals nur, in dem man knietiefes Wasser durchquert. Ohne ein Verkehrsschild oder einer Straße fährt man Richtung Horizont, wo der sich spiegelnde Himmel mit dem flachen Salzwasser zu einer unabschätzbaren Masse vereinigt. Ohne GPS ist das Finden dieser Inseln inmitten des Salzsees fast unmöglich. Eine Tortur für jede Karosserie ist das Salz allemal; Jeeps versuchen mit Folien unterhalb des Motorblocks das Schlimmste zu verhindern.
Auf den Eilanden findet man stattliche Kakteen, die nicht selten Höhen von über zehn Metern erreichen und weit über 1.000 Jahre alt sind. Beachtenswert bei einem Wachstum von 1 cm pro Jahr Die Blattoberflächen verhindern starke Verdunstungen des Wassers, welches in ihren Stämmen lagert; gut verzeigte Wurzeln nutzen den wenigen, aber oft starken Niederschlag hervorragend.

Voraussetzung für eine Reise in die Salar de Uyuni ist stets ein guter Augenschutz gegen das grelle Weiß des Salzes!


Alle Placemarks dieser Seite im Überblick:

Salar de Uyuni, Bolivien Salar de Uyuni, Bolivien


Persönlicher Eindruck:

Was den persönlichen Eindruck zu der gesamten viertägigen Rundreise durch den Südwesten Boliviens angeht, dazu solltet ihr auch unter Altiplano lesen, denn hier schildern wir nur noch ergänzend kurz den Teil, der ausschließlich die Salar de Uyuni betrifft!

Dieses große „Salzmeer“ ist etwas, was wirklich jeder naturliebhabende Mensch einmal in seinem Leben gesehen haben muss. So etwas wird man auch nirgendwo sonst wieder finden. Dafür ist die Salar de Uyuni zu einmalig und zu beeindruckend.

Ein See aus Salz, teilweise mit knietiefem Salzwasser bedeckt, und man selbst fährt mitten hindurch. Ohne Orientierung ist man hier fast gnadenlos verloren. Die Sonne prallt von oben und wird von der weißen Oberfläche gleich noch einmal zurückgeworfen. Einen Horizont konnten wir bei unseren Witterungsverhältnissen nicht ausmachen. Der Himmel und das Wasser verschwammen zu einer gleich aussehenden Masse. In dieser Wüste ist man sich selbst überlassen, verfährt man sich, würde man in rasanter Geschwindigkeit dehydrieren und schlussendlich verdursten, es sei denn man ist zuvor schon in die teils weiche Salzkruste eingebrochen und wie von einem Moor verschlungen worden.
Sollte man dennoch irgendwann die Insel „Incahuasi“ oder „Isla Pescado(r)“ gefunden haben, wird man mit einer grandiosen Aussicht auf das ewige Weiß belohnt. Für einen Augenblick denkt man, dass hier (auf dieser Insel) das Paradies sein muss. Pflanzen, insbesondere Riesenkakteen und eine seltene Vogelwelt, hat es geschafft, sich hier niederzulassen. Dabei gibt es keinen denkbar schlechteren Ort dafür.

Salzhotels am Uferbereich (das berühmte Salzhotel inmitten der Salar ist nur noch für Tagesbesucher geöffnet) werden immer zahlreicher gebaut und mittlerweile sogar auch mit ein wenig Komfort. Man spricht sogar schon von Satelliten-TV und fließend Wasser aus der Wand, was etwas sehr Willkommenes sein kann, wenn die Toiletten schon seit Stunden nicht mehr gespült wurden, weil das Wasser erst wieder von weit her geholt werden muss!

Dennoch, für die vier Tage sieht man großzügig darüber hinweg und genießt eine der schönsten Wüsten, die unsere Erde zu bieten hat.

Auch die staubige Stadt Uyuni mausert sich mehr und mehr zu einem touristischen Zentrum direkt am Rand des Salzsees. Sie bietet sich als guter Ausgangspunkt an, um die nähere Umgebung zu erkunden und dennoch auf nichts verzichten zu müssen.

Externer Link:

Isla Incahuasi

Salzwasser

Jeep-Tour durch die Salar

Salzabbau

Isla Pescado(r)

Kakteenwald

12,3 Meter

Stachelig

Offroad

Salzwüste

Salzhotel

Salar de Uyuni

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