Mit einem Fassungsvermögen für bis zu 35.000 Zuschauer war das Amphitheater von El Jem das drittgrößte des Römischen Reiches nach dem Kolosseum in Rom (45.000 Zuschauer) und dem Theater Capoue. Die ovalen Außenmauern haben einen Durchmesser von 148 bzw. 122 Metern.

Wie in den meisten solcher Stätten wurden auch hier blutige Schlachten zwischen Gladiatoren und Raubtieren sowie Wagenrennen und Zirkusspiele ausgetragen.

Es wurde bereits im Jahre 238 n. C. unter Proconsul Gordianus I. gebaut und ist heute teils aufwendig saniert. Im Großen und Ganzen ist der 1979 ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommene antike Bau jedoch noch gut erhalten. Selbst die Löwengruben und Gefangenenzellen in den Kellergewölben sind für die Besichtigung freigegeben. Vermutlich hat die Zerstörung erst mit der Errichtung eines nahegelegenen Steinbruches im 17. Jahrhunderts begonnen, obwohl auch Kanonenkugeln von Mahmmend Bay bei der Zerschlagung eines Aufstandes dem Bauwerk zugesetzt haben und daraufhin die Steine für andere Bauten verwendet wurden.

Die Stadt El Jem (römisch: Thysdrus) beherbergt heute gut 15.000 Einwohner und liegt im Herzen der Sahelzone im Osten Tunesiens, etwa 63 km von der Touristenhochburg Sousse entfernt.

Zwei kleinere Amphitheater, etwa 30 ausgegrabene römische Villen und das Museum mit seinen verschiedenen Mosaiken und anderen archäologischen Entdeckungen zeugen noch heute vom einstigen Wohlstand im östlichen Tunesien.

Beim Eingang entrichtet man neben den Eintritt eine geringe Gebühr für das Fotografieren im Kolosseum, wobei Stative nur mit Schwierigkeiten in das abgezäunte Gelände gebracht werden können.

Ruinen
Amphitheater El Jem
Bögen im Amphitheater
Im Amphitheater